Die Beschäftigungsangebote der Einrichtung Johannistal dienen der Aktivierung und Erhaltung von Fähigkeiten und der Strukturierung des Tagesablaufes. Die Beschäftigungen werden als eine Normalität des „Arbeitslebens“ wahrgenommen und können beim Aufbau einer stabilen und sinnvollen Lebensstruktur unterstützend wirken.
Beschäftigungsangebote sollen grundsätzlich verpflichtend sein. Aufgrund unseres lerntheoretischen Ansatzes wird die Teilnahme im Rahmen unseres (unbaren) Belohnungssystems honoriert. Dadurch erhalten die unterschiedlichen Tätigkeiten einen Arbeitscharakter.
In der Ergotherapie, die in einem auf dem Gelände liegenden Therapiegebäude stattfindet, gibt es die Möglichkeit, Ideen und Projekte zu entwickeln und kreativ-experimentell handwerklich umzusetzen. Dabei werden die individuellen Interessen berücksichtigt und vorhandene Ressourcen geweckt und gefördert. Hier finden täglich unterschiedliche Angebote statt.
In der Beschäftigungswerkstatt wird im Bedarfsfall ein individueller Arbeitsplatz eingerichtet. Hier ist ebenfalls eine Arbeit mit unterschiedlichen Materialien wie z.B. Holz, Metall usw. möglich.
Die Pflege des Gartens und die Gestaltung des Außengeländes der Einrichtung ist eine weitere Beschäftigungsmöglichkeit. Die Pflege des gemeinsamen Lebensumfeldes hat zudem einen wichtigen sozialen Charakter. Bereiche zur Pflanzenaufzucht und zum Anbau von Gemüse können bei Bedarf geschaffen werden.
Im Gemeinschaftshaus gibt es das den Hofladen „Kunterbunt“, in dem neben einem Kiosk mit Kleinigkeiten für den täglichen Bedarf auch ein Café betrieben wird. Diese Institution wird von den BewohnerInnen Johannistals für die BewohnerInnen des Johannistals angeboten und ist mittlerweile ein beliebter Treffpunkt auf dem Gelände der Einrichtung geworden.
Bei der Erledigung der täglich anfallenden handwerklichen Tätigkeiten im Wohnverbund wie z.B. Reparaturen und Renovierungsarbeiten ist ebenfalls das Engagement der BewohnerInnen möglich und erwünscht.
Die Erledigung der hauswirtschaftlichen Verrichtungen in den einzelnen Wohngruppen ist ein wichtiger Punkt des Beschäftigungskonzeptes. Dazu gehören neben der Reinigung des persönlichen Wohnbereichs die Zubereitung der täglichen Mahlzeiten und die Wäschepflege in der Wohngruppe. Hier wird durch gezielte Trainingsmaßnahmen eine Selbständigkeit bei der individuellen Alltagsbewältigung angestrebt.
Es finden wöchentlich feste Sportgruppen (z.B. Schwimmen, Bowling etc.) unter fachkundiger Anleitung
außerhalb der Einrichtung statt. Außerdem gibt es wöchentlich niedrigschwellige Angebote die vom
Einrichtungsgelände aus starten (z.B. Spazieren gehen, Fahrrad fahren etc.). Im Gemeinschaftshaus der
Einrichtung steht ein Sport- und Gymnastikraum zur Verfügung, in dem Kurse unter fachkundiger Anleitung
stattfinden.
Es werden im Johannistal regelmäßig Musik- und Tanzveranstaltungen angeboten. Dies geschieht zum Teil
in Verbindung mit anderen Einrichtungen oder unter der Organisation der unterschiedlichen Wohngruppen der
Einrichtung. Die entstandenen Freundschaften werden als ein weiterer Teilbereich des normalen Lebens angesehen
und als stabilisierende soziale Ressource gefördert. Da die Veranstaltungen meist unter einem Thema wie z.B.
Weihnachtsfeier, Karneval, Midsommerfest, Sommerfest, Oktoberfest o. ä. stattfinden, dienen sie neben der
Absicht, Abwechslung und Vergnügen zu bereiten, der Strukturierung des Jahresablaufes.
Jede Wohngruppe hat die Aufgabe, jährlich ein Fest für alle Wohngruppen auszurichten, und erhält ein
eigenes Budget, das die BewohnerInnen selbst verwalten sollen. Ideenentwicklug, Planung und Durchführung
werden mit Hilfe der MitarbeiterInnen selbständig durchgeführt.
Für die BewohnerInnen des Johannistals stehen nachts zwei MitarbeiterInnen in Bereitschaft für
Notfälle zur Verfügung. Über eine Notruffunktion sind sie jederzeit für alle BewohnerInnen (Wohngruppen
und Apartments) zu erreichen. Auch ein Abendprogramm wird von den Bereitschaften erfüllt. So werden zum
Beispiel abendliche Kinobesuche oder Spielgruppen angeboten. Für den Notfall bleibt immer eine
Bereitschaft im Haus.
Für Einkaufs- und Arztfahrten steht bei Bedarf ein Fahrdienst für alle BewohnerInnen zur Verfügung.
Auch Besuche bei Angehörigen (auch Friedhofbesuche), Freunden und Bekannten können ermöglicht werden,
sofern die erforderlichen Ressourcen (freies Zeitkontingent) vorhanden sind.