3. Zielsetzung
Ziel des Angebotes ist es, das Kind im Kita-Alltag individuell und bedarfsgerecht zu begleiten und in seinem Entwicklungspotential zu fördern. Dabei wird es (und seine Familie) in seinen Lebensbewegungen beachtet und begleitet. Die Entwicklung der sozialen Kompetenzen wird gefördert und insgesamt die Teilhabe an der Lebensgestaltung in der Kita, über die Heilpädagogik, gestärkt.
Einigen Kindern fehlen bisher mögliche Fähigkeiten, um sich über Handlungen und Sprache adäquat auszudrücken. Diese Kinder benötigen eine Rückmeldung wie sie durch ihr Handeln mit sich, der Welt und mit anderen in Kontakt treten, um ein Empfinden dafür zu entwickeln („ich werde über meine Handlungen verstanden“). Dies gelingt durch eine aufrichtige und aufmerksame Begleitung in ihren Bedürfnissen und Emotionen durch Erwachsene.
Eine individuelle Betrachtung ist hilfreich, um den Blickwinkel des Kindes einzunehmen und den Sinn hinter dem Verhalten zu erkennen. Kinder erschließen sich ihre Welt, indem sie Dinge ausprobieren und erkunden. Sie möchten ihre Bedürfnisse befriedigen, mit anderen in Beziehung treten und Aufmerksamkeit erhalten.
Dem Kind wird die Möglichkeit geboten, Fähigkeiten für herausfordernde Situationen zu erlernen und unter Anleitung und Begleitung der heilpädagogischen Fachkraft, umzusetzen. Dazu gilt es die individuellen, auffälligen Verhaltensweisen, systematisch zu beobachten, den Entwicklungsstand festzustellen und ggf. Entwicklungsauffälligkeiten mit Entwicklungsdiagnostik und -förderung zu begegnen sowie gezielte heilpädagogische Interventionen anzuwenden.
Es gilt, die Ziele so zu entwickeln, dass es dem Kind möglich wird, die ihm aufgegebenen Entwicklungsaufgaben zu leisten Somit wird sichergestellt, dass eine gemeinsame Gestaltung des KiTa-Alltags möglich wird und jedes Kind in einem bunten Miteinander auf die passende Art mit der Fülle an Lebensgeschichten, Gefühlen und Gedankenteilhaben kann.

Der Fokus ist es, gemeinsam mit den Fachkräften der Kita im Sinne des Kindes zusammenarbeiten und Lösungsmöglichkeiten, unter Einbeziehung der kindlichen Ressourcen, zu erarbeiten. Soziale Teilhabe (gem. §113 SGB IX) wird von der Teilhabebegleitung, unter der fachlichen Anleitung einer heilpädagogischen Fachkraft geleistet.
Dies kann grundsätzlich in allen Kindertagesstätten geleistet werden. Die Leistung findet einzelfallbezogen in den jeweiligen Kita-Rahmenbedingungen sowie im kontinuierlichen Austausch mit der heilpädagogischen Fachkraft und den Fachkräften in der Kita vor Ort statt.
Die Förderung im Rahmen dieses Leistungsangebotes zielt darauf ab, möglichst präventiv zu agieren und somit den zukünftigen Unterstützungsbedarf zu minimieren und bestenfalls überflüssig zu machen.
Durch die enge Zusammenarbeit der heilpädagogischen Fachkraft und der Teilhabebegleitung ist sichergestellt, dass alltägliche Beobachtungen die heilpädagogische Fachkraft sicher erreichen und damit in die individuelle heilpädagogische Förderung einfließen. Die Teilhabebegleitung wird durch die Fachkraft laufend und umfangreich bzgl. der individuellen heilpädagogischen Fördermaßnahmen geschult. Wenn möglich unterstützt die Teilhabebegleitung dabei, die geplanten Fördermaßnahmen während des gesamten Zeitraums ihrer Tätigkeit in den KiTa-Alltag zu integrieren.

Das Leistungsangebot bietet eine Förderung des Kindes im KiTa-Kontext. Ziel ist es, durch heilpädagogische Förderung in der KiTa (kindsorientierte Förderung), Elternberatung, Beratung der Kita und interdisziplinäre Vernetzung die Inklusion des Kindes in die Gruppe zu erreichen bzw. zu unterstützen. Es wird insgesamt die größtmögliche Autonomie, Selbstverwirklichung und Persönlichkeitsentwicklung des Kindes entsprechend seiner Möglichkeiten und Ressourcen angestrebt.
Ganz nach dem Motto: „Nicht gegen den Fehler, sondern für das Fehlende“ – gilt es, das Agieren zu verstehen. Das Erleben von Störungen dient dazu, Fragen nach Zuständen, Verhältnissen und Beziehungen sowie nach Grundbedürfnissen, Stärken und Schwächen, Ressourcen und Defiziten zu klären. Heilpädagogisches Handeln erweitert und fördert Ressourcen, um als destruktiv interpretierte Muster zu überwinden und mit Hilfe der Fähigkeiten alternative Strategien zu entwickeln.
Schwerpunkte im Auftrag stellen dabei dar:
- Hypothesengeleitete, ganzheitliche Beobachtung
- Beratung der Kita bzgl. Wahrnehmung und Förderung des jeweiligen Kindes
- Vermittlung von Verständniskonzepten zur Lebenssituation des Kindes
Durch individuell angepasste Fördermaßnahmen werden Fähigkeiten und Fertigkeiten gezielt gefördert. Dies erfolgt handlungs- und alltagsorientiert, also eingebettet in die Lebenswelt des Kindes in der Kita, und verbessert so nachhaltig die Möglichkeit seiner sozialen Teilhabe.